Der Rottweiler Hund wurde schon früh wegen seiner Eigenschaften von den Metzgern und Viehhändlern geschätzt. Denn Rottweil war bis ins 19. Jahrhundert ein ausgesprochenes Viehhandelszentrum. Vieh und Schafe wurden vor allem in den Breisgau, ins Elsaß und ins Neckarland getrieben. Bei solchen Herdenzügen benötigte man zu Zeiten, in den es noch Räuber oder Wölfe gab und weite Landstriche kaum besiedelt waren, kräftige, ausdauernde, ruhige und kluge Hunde. Ein richtiger Rottweiler Metzger hatte deshalb gewöhnlich gleich mehrere Hunde, denn in den Händen der Metzger lag der Viehhandel hauptsächlich. Bis zur letzten Jahrhundertwende waren die Metzger bei Tag oder Nacht, bei Wind und Wetter zu Fuß unterwegs. Sie mussten Dörfer und abgelegene Gehöfte aufsuchen, um ihr Schlachtvieh für die darauf folgende Woche einzukaufen. Dabei trugen sie viel Geld bei sich, um ihr angekauftes Vieh bezahlen zu können. Dies wussten auch die Räuber. Die Metzger wurden immer wieder überfallen und beraubt. Hatten sie jedoch Rottweiler Hunde bei sich, so stiegen die Chancen, unversehrt wieder nach Hause zu kommen.
Der Rottweiler Hund besitzt ausgezeichnete Fähigkeiten als Treibhund über Land. Der Hund hatte die Aufgabe, das eingekaufte Großvieh, das sich oft nicht vorwärts bewegen wollte, zu treiben. Zudem konnte man ihn als Zugtier vor den schweren Metzgerkarren oder Schlitten spannen, um den Gesellen und Lehrlingen zu helfen.
Der hohe Stellenwert des Hundes hat in Rottweil eine lange Tradition. Bereits 1468 brachten zwei Rottweiler Bürger einen Hundediebstahl sogar bis vor die Erzherzogin Mechthild in Rottenburg. Und im Jahre 1669 als der Ratsherr Hans Jakob Pfister mit seinem Hund nicht so umging, wie sich dies schickte, musste er sein Mandat niederlegen.
Die Bezeichnung für den Hund tauchte erstmalig auf bei Viehmärkten außerhalb der Stadt, wenn man nämlich feststellen konnte, dass aus Rottweil hauptsächlich ein ganz bestimmter Hundetyp kam – eben der „Rottweiler“.
Von einer Hunderasse im engeren Sinn spricht man allerdings erst seit dem 19. Jahrhundert. 1907 erfolgte dann die Gründung des Allgemeinen Deutschen Rottweiler – Clubs.
Nun wurden die Rottweiler systematisch erfasst, ein Hund musste festgelegte Kriterien erfüllen, um als „echter“ Rottweiler zu gelten und eingetragen zu werden. Ziel der Rottweilerzucht ist ein harmonischer, fest und stark gebauter Gebrauchs -, Begleit- und Familienhund von höchster körperlicher und charakterlicher Leistungsfähigkeit.
Prominenter Besitzer eines Rottweilers war Altbundeskanzler Konrad Adenauer, der sich folgendermaßen lobend äußerste: „Mein Rottweiler ist ein treuer Wächter und ein angenehmer Begleiter“.