11. Brunnen

Apostelbrunnen, Marktbrunnen, Georgsbrunnen und Christophorusbrunnen.

Die Geschichte zum Nachlesen

Rottweil kann man mit Recht als Stadt der Brunnen bezeichnen. Überall in der Stadt sprudeln Brunnen wie in früheren Zeiten.

In der jungen, spätmittelalterlichen Stadt gab es zunächst in den Häusern zisternenähnliche Brunnen, die ohne weiteres Tiefen von 10 Metern erreichen konnten. Mit der zunehmenden Bebauung des Stadtkerns wurde es aber notwendig, außerhalb der Stadt liegende Wasservorkommen zu fassen und das kostbare Nass über Deichelleitungen zu den neu entstehenden Brunnen zu führen. Die bisherigen „Hausbrunnen“ wurden als Latrinen genutzt. Am Ende des 16. Jahrhunderts gab es 26 Brunnen in der Stadt, 8 Brunnen in der Altstadt und 14 Brunnen auf freiem Feld.

Für die Brunnen war der Brunnenmeister verantwortlich, der Sorge tragen musste, dass das Wasser immer lief, im Winter nicht einfror und die Brunnen nicht verunreinigt wurden. Dem Brunnenmeister war schon 1591 „der Stadt Farb nach altem Herkommen“, also die rot-weiße Dienstkleidung der Rottweiler Stadtbediensteten unentgeltlich bewilligt worden.

Immer wieder musste der Rat einschreiten, wenn unerlaubterweise Wäsche in den Brunnen gewaschen wurde oder andere missbräuchliche Nutzungen bekannt wurden. 1625 waren Klagen laut geworden, dass „aller Wuost und unrath“ in die Brunnen geworfen würde und „dahero dan nit allein dem menschen und Vieh allerhandt krankheiten, sondern auch grosse feürsnoth und gantzer gemeiner statt verderblicher Untergang herfliessen könne“. 1656 wandte sich der Rat an die Sattler, die Schuh- und Hutmacher, die Kürschner, Gerber und Hosenstricker und drohte ihnen hohe Strafen an, falls sie Felle, gegerbte oder ungegerbte Häute, Hüte, Strümpfe und „anderes dergleichen“ in den Brunnen „stopfen, drucken oder in ihnen wäschen“.
Die Tiere durften an den kleinen Ausflüssen unterhalb am Brunnentrog, dem „Mausbrünnle“, ihren Durst stillen. Auch waren die Brunnen wichtige Wasservorräte für den Brandfall.

Großen Wert legten die Rottweiler auf die künstlerische Ausgestaltung der Brunnen.

Vor dem alten Rathaus steht der Apostelbrunnen:
Hier sind Petrus, Jakobus der Ältere und Johannes zu sehen, als Sinnbild von Glaube, Hoffnung und Liebe.

Vor der Predigerkirche befindet sich der Christopherusbrunnen
Seit Jahrhunderten wacht hier der heilige Christophorus am heutigen Friedrichsplatz über die Reisenden.

Vor der Hochbrücke stadtauswärts ist der Georgs- oder Grafenbrunnen zu sehen mit den Heiligen Georg, Katharina und der Gottesmutter.

An der Hauptkreuzung steht der Marktbrunnen, der ein außergewöhnliches politisches Denkmal in Stil der Gotik und Renaissance darstellt.  Die Figuren auf den vier Ebenen zeigen die menschlichen Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung, Stärke sowie die Laster Geiz, Hoffart, Trägheit und Zorn. Zu sehen sind die Helden des Alten Testaments und der Antike David, Judith und Cäsar – und die Planeten Sonne, Jupiter, Saturn, Mars und Merkur.
Auf der Spitze der Pyramide steht ein Schweizer Fähnrich. So zeigten die Rottweiler allen Ankommenden, dass sie mit der Schweizer Eidgenossenschaft im Bündnis waren.
Der Brunnen war einst farbig gefasst. 1607 wurde der Brunnenstock von Goldschmied Sebastian Dreher vergoldet und das Barett des Landsknechtes erhielt Federn.
Vom späten 19. Jahrhundert an bis nach dem Ersten Weltkrieg musste der Eidgenosse eine Pickelhaube tragen.

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Tourist-Information Rottweil
Hauptstraße 21
78628 Rottweil

Tel: 0741 494 280
E-Mail: tourist-information@rottweil.de

Apostelbrunnen

Apostelbrunnen

Christophorusbrunnen

Christophorusbrunnen

Georgsbrunnen

Georgsbrunnen

Der Marktbrunnen

Marktbrunnen

Der Marktbrunnen um 1950

Der Marktbrunnen um 1950

Die Geschichte zum Nachlesen

Rottweil kann man mit Recht als Stadt der Brunnen bezeichnen. Überall in der Stadt sprudeln Brunnen wie in früheren Zeiten.

In der jungen, spätmittelalterlichen Stadt gab es zunächst in den Häusern zisternenähnliche Brunnen, die ohne weiteres Tiefen von 10 Metern erreichen konnten. Mit der zunehmenden Bebauung des Stadtkerns wurde es aber notwendig, außerhalb der Stadt liegende Wasservorkommen zu fassen und das kostbare Nass über Deichelleitungen zu den neu entstehenden Brunnen zu führen. Die bisherigen „Hausbrunnen“ wurden als Latrinen genutzt. Am Ende des 16. Jahrhunderts gab es 26 Brunnen in der Stadt, 8 Brunnen in der Altstadt und 14 Brunnen auf freiem Feld.

Für die Brunnen war der Brunnenmeister verantwortlich, der Sorge tragen musste, dass das Wasser immer lief, im Winter nicht einfror und die Brunnen nicht verunreinigt wurden. Dem Brunnenmeister war schon 1591 „der Stadt Farb nach altem Herkommen“, also die rot-weiße Dienstkleidung der Rottweiler Stadtbediensteten unentgeltlich bewilligt worden.

Immer wieder musste der Rat einschreiten, wenn unerlaubterweise Wäsche in den Brunnen gewaschen wurde oder andere missbräuchliche Nutzungen bekannt wurden. 1625 waren Klagen laut geworden, dass „aller Wuost und unrath“ in die Brunnen geworfen würde und „dahero dan nit allein dem menschen und Vieh allerhandt krankheiten, sondern auch grosse feürsnoth und gantzer gemeiner statt verderblicher Untergang herfliessen könne“. 1656 wandte sich der Rat an die Sattler, die Schuh- und Hutmacher, die Kürschner, Gerber und Hosenstricker und drohte ihnen hohe Strafen an, falls sie Felle, gegerbte oder ungegerbte Häute, Hüte, Strümpfe und „anderes dergleichen“ in den Brunnen „stopfen, drucken oder in ihnen wäschen“.
Die Tiere durften an den kleinen Ausflüssen unterhalb am Brunnentrog, dem „Mausbrünnle“, ihren Durst stillen. Auch waren die Brunnen wichtige Wasservorräte für den Brandfall.

Großen Wert legten die Rottweiler auf die künstlerische Ausgestaltung der Brunnen.

Vor dem alten Rathaus steht der Apostelbrunnen:
Hier sind Petrus, Jakobus der Ältere und Johannes zu sehen, als Sinnbild von Glaube, Hoffnung und Liebe.

Vor der Predigerkirche befindet sich der Christopherusbrunnen
Seit Jahrhunderten wacht hier der heilige Christophorus am heutigen Friedrichsplatz über die Reisenden.

Vor der Hochbrücke stadtauswärts ist der Georgs- oder Grafenbrunnen zu sehen mit den Heiligen Georg, Katharina und der Gottesmutter.

An der Hauptkreuzung steht der Marktbrunnen, der ein außergewöhnliches politisches Denkmal in Stil der Gotik und Renaissance darstellt.  Die Figuren auf den vier Ebenen zeigen die menschlichen Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung, Stärke sowie die Laster Geiz, Hoffart, Trägheit und Zorn. Zu sehen sind die Helden des Alten Testaments und der Antike David, Judith und Cäsar – und die Planeten Sonne, Jupiter, Saturn, Mars und Merkur.
Auf der Spitze der Pyramide steht ein Schweizer Fähnrich. So zeigten die Rottweiler allen Ankommenden, dass sie mit der Schweizer Eidgenossenschaft im Bündnis waren.
Der Brunnen war einst farbig gefasst. 1607 wurde der Brunnenstock von Goldschmied Sebastian Dreher vergoldet und das Barett des Landsknechtes erhielt Federn.
Vom späten 19. Jahrhundert an bis nach dem Ersten Weltkrieg musste der Eidgenosse eine Pickelhaube tragen.

Standort

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Apostelbrunnen

Apostelbrunnen

Christophorusbrunnen

Christophorusbrunnen

Georgsbrunnen

Georgsbrunnen

Der Marktbrunnen

Marktbrunnen

Der Marktbrunnen um 1950

Der Marktbrunnen um 1950