3. Heilig-Kreuz-Münster

Katholische Pfarrkirche, ursprünglich spätromanische Basilika, im 15./16. Jh. Umbau im gotischen Stil.

Die Geschichte zum Nachlesen

„Schau mal, Roxy, hier haben wir geheiratet, deine Mutti und ich, erzählte mir mein Papa am Samstag, als wir auf dem Weg zum Wochenmarkt am Heilig-Kreuz-Münster vorbei kamen.

Aber nicht nur meine Eltern haben hier geheiratet. Seit über 900 Jahren feiern die Menschen an diesem Platz Gottesdienste, beten und singen. Seit über 450 Jahren gibt es den schönen Taufstein in der rechten Seitenkapelle. Da wurden schon unzählige Kinder getauft.

Der Bauplatz für die Kirche wurde gleich bei der Planung der Stadt reserviert. So gehört das Heilig-Kreuz-Münster zu den ältesten Gebäuden Rottweils. Daran kannst du erkennen, was den Menschen bei der Stadtgründung besonders wichtig war: Erstens die Absicherung durch eine stabile Stadtmauer und feste Türme. Zweitens eine große Kirche zu haben, in der man beten und singen kann – denn die Menschen im Mittelalter haben die Grundregeln des christlichen Lebens sehr ernst genommen. Der Gottesdienstbesuch war ein fester Bestandteil des Tagesablaufes und dafür benötigte man eine große, prächtige Kirche.

Da sich die Menschen mit ihrer Kirche so eng verbunden fühlten, war der Stadtbrand im August 1697 eine große Katastrophe. Der Dachstuhl verbrannte, im Kirchturm schmolzen die Glocken und das Gewölbe war stark zerstört. Doch alle Rottweiler beteiligten sich am Wiederaufbau mit großer Anstrengung, sogar die Schulkinder mussten helfen und Dachziegel nach oben reichen. Zwei Monate später war das Dach repariert. Auch den Turm hat man wieder hergestellt und fünf neue Glocken eingesetzt. Die riesige Dreifaltigkeits-Glocke wiegt 2850 kg – etwa so viel wie vier Pferde. Diese Glocke läutet heute noch den Sonntag ein.

Hast du schon bemerkt, dass das Turmdach schief ist? Vielleicht war das verbaute Holz noch nicht richtig trocken, oder die Kupferschindeln nicht ganz dicht. So hat sich das Dach im Lauf der Jahrhunderte verzogen.

Wenn du jetzt von dem ganzen Nach-oben-Schauen erschöpft bist, kannst du auch mal in die Kirche reingehen und Dich auf eine der Bänke setzen. So gemütlich hatten es die meisten Menschen in Rottweil erst nach dem großen Kirchenbrand. Bis dahin musste man bei den Gottesdiensten stehen. Sitzplätze gab es nur für adlige und wohlhabende Bürger. 1703 kamen dann Bänke für alle in die Kirche. Die Seitenteile der Bankreihen nennt man „Stuhlwangen. Darauf findest du spannende Motive. Einen Osterhasen, oder einen Zwerg auf einem Hahn und einen Narren, der sein Baby füttert. Vielleicht entdeckst du noch mehr seltsame Fratzen und Tiere. Auch an der Decke gibt es Masken, seltsame Wesen und Monster. Wir finden die Bilder in der Kirche heute merkwürdig. Aber den Menschen vor 300 Jahren war klar, dass sie damit aufgefordert wurden, ein Leben zu führen, das Gott gefällt.

Vielleicht finden die Menschen in ein paar hundert Jahren unsere Bilder oder Videos auch seltsam und verstehen nicht so richtig was das alles zu bedeuten hatte.

Ich muss jetzt weiter, aber du kannst Dich gerne noch ein bisschen umschauen.

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Hauptstraße 21
78628 Rottweil

Tel: 0741 494 280
E-Mail: tourist-information@rottweil.de

Südseite des Heilig-Kreuz-Münsters

Südseite des Heilig-Kreuz-Münsters

Blick in den Chorraum

Blick in den Chorraum

Die Kanzel im Heilig-Kreuz-Münster

Die Kanzel im Heilig-Kreuz-Münster

Die Geschichte zum Nachlesen

„Schau mal, Roxy, hier haben wir geheiratet, deine Mutti und ich, erzählte mir mein Papa am Samstag, als wir auf dem Weg zum Wochenmarkt am Heilig-Kreuz-Münster vorbei kamen.

Aber nicht nur meine Eltern haben hier geheiratet. Seit über 900 Jahren feiern die Menschen an diesem Platz Gottesdienste, beten und singen. Seit über 450 Jahren gibt es den schönen Taufstein in der rechten Seitenkapelle. Da wurden schon unzählige Kinder getauft.

Der Bauplatz für die Kirche wurde gleich bei der Planung der Stadt reserviert. So gehört das Heilig-Kreuz-Münster zu den ältesten Gebäuden Rottweils. Daran kannst du erkennen, was den Menschen bei der Stadtgründung besonders wichtig war: Erstens die Absicherung durch eine stabile Stadtmauer und feste Türme. Zweitens eine große Kirche zu haben, in der man beten und singen kann – denn die Menschen im Mittelalter haben die Grundregeln des christlichen Lebens sehr ernst genommen. Der Gottesdienstbesuch war ein fester Bestandteil des Tagesablaufes und dafür benötigte man eine große, prächtige Kirche.

Da sich die Menschen mit ihrer Kirche so eng verbunden fühlten, war der Stadtbrand im August 1697 eine große Katastrophe. Der Dachstuhl verbrannte, im Kirchturm schmolzen die Glocken und das Gewölbe war stark zerstört. Doch alle Rottweiler beteiligten sich am Wiederaufbau mit großer Anstrengung, sogar die Schulkinder mussten helfen und Dachziegel nach oben reichen. Zwei Monate später war das Dach repariert. Auch den Turm hat man wieder hergestellt und fünf neue Glocken eingesetzt. Die riesige Dreifaltigkeits-Glocke wiegt 2850 kg – etwa so viel wie vier Pferde. Diese Glocke läutet heute noch den Sonntag ein.

Hast du schon bemerkt, dass das Turmdach schief ist? Vielleicht war das verbaute Holz noch nicht richtig trocken, oder die Kupferschindeln nicht ganz dicht. So hat sich das Dach im Lauf der Jahrhunderte verzogen.

Wenn du jetzt von dem ganzen Nach-oben-Schauen erschöpft bist, kannst du auch mal in die Kirche reingehen und Dich auf eine der Bänke setzen. So gemütlich hatten es die meisten Menschen in Rottweil erst nach dem großen Kirchenbrand. Bis dahin musste man bei den Gottesdiensten stehen. Sitzplätze gab es nur für adlige und wohlhabende Bürger. 1703 kamen dann Bänke für alle in die Kirche. Die Seitenteile der Bankreihen nennt man „Stuhlwangen. Darauf findest du spannende Motive. Einen Osterhasen, oder einen Zwerg auf einem Hahn und einen Narren, der sein Baby füttert. Vielleicht entdeckst du noch mehr seltsame Fratzen und Tiere. Auch an der Decke gibt es Masken, seltsame Wesen und Monster. Wir finden die Bilder in der Kirche heute merkwürdig. Aber den Menschen vor 300 Jahren war klar, dass sie damit aufgefordert wurden, ein Leben zu führen, das Gott gefällt.

Vielleicht finden die Menschen in ein paar hundert Jahren unsere Bilder oder Videos auch seltsam und verstehen nicht so richtig was das alles zu bedeuten hatte.

Ich muss jetzt weiter, aber du kannst Dich gerne noch ein bisschen umschauen.

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E-Mail: tourist-information@rottweil.de

Südseite des Heilig-Kreuz-Münsters

Südseite des Heilig-Kreuz-Münsters

Blick in den Chorraum

Blick in den Chorraum

Die Kanzel im Heilig-Kreuz-Münster

Die Kanzel im Heilig-Kreuz-Münster